Ein wichtiger Bestandteil der Hundeerziehung ist die Leinenführigkeit. Nur so können du und dein Vierbeiner den Alltag entspannt zusammen meistern. Wie die Leinenführigkeit trainiert wird und welche Tipps es für ein besseres Gelingen gibt, erfährst du hier.
Das Wichtigste in Kürze: Leinenführung beim Hund
Neben den klassischen Kommandos sollte dein Hund vor allem entspannt an der Leine laufen können, ohne zu ziehen oder jedem Reiz nachzugeben. Das macht eure Spaziergänge nicht nur stressfreier, sondern vor allem alltagstauglicher.
Die folgenden Faktoren bestimmen mit, wie gut dein Hund an der Leine läuft:
- Leinenführigkeit ab dem Welpenalter (oder so früh wie möglich) trainieren
- Verstehen, warum der Hund an der Leine zieht
- Langsame Gewöhnung an die Leine
- Viel Geduld und ausreichende Belohnung
- Die richtige Ausrüstung für das Üben
Warum ist eine gute Leinenführigkeit beim Hund wichtig?
Wie dein Hund an der Leine läuft, bestimmt maßgeblich die Stimmung, die während der Gassirunde herrscht. Wenn dein Hund permanent an der Leine zerrt oder immer wieder plötzlich daran reißt, wird dein Stressfaktor wohl oder übel steigen. Das bekommt der Vierbeiner mit, wodurch sich auch sein Gemütszustand verändern wird.
Umso wichtiger ist es, dass deine Fellnase beim Spazierengehen völlig entspannt neben dir an der lockeren Leine gehen kann. Dabei sollte sich der Hund vor allem an deiner Körpersprache orientieren. Das heißt, er passt sich deiner Geschwindigkeit an, wartet geduldig mit dir, wenn du stehen bleibst oder reagiert von selbst auf einen Richtungswechsel.
Warum zieht der Hund überhaupt an der Leine?
Viele Dinge im Hundealltag erklären sich oft von selbst, wenn du versucht, das Verhalten deines Hundes zu verstehen. Für deine Fellnase sind einige Dinge anders als für dich. Gerade das Gassigehen bedeutet den direkten und indirekten Austausch der Hunde untereinander durch Schnüffeln und Markieren.
Verbietest du deinem Hund den Zugang zu diesen “Informationen” der anderen Hunde aus der Gegend, wird er die Spaziergänge nach und nach negativ konnotieren. Für ihn werden du und die Leine dann ein Hindernis, das ihn von seinen natürlichen Bedürfnissen abhält.
Indem du die Leinenführung mit deinem Hund übst, lenkst du seine Aufmerksamkeit zurück auf dich und machst dich für ihn interessanter. Wenn du die Führungsrolle souverän meisterst, wird dein Hund nicht mehr das Bedürfnis haben, dich anleiten zu müssen. Wenn du entspannt und aufmerksam bist, überlässt dir deine Fellnase also gerne die Führung.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, die Leinenführigkeit zu trainieren?
Grundsätzlich gilt – wie bei den meisten Übungen im Hundetraining – je früher, desto besser. Am besten beginnst du also schon im Welpenalter damit, deine Fellnase an Halsband, Geschirr und Leine zu gewöhnen. Auch bei älteren Hunden ist es nie zu spät, an der Leinenführigkeit zu arbeiten!
Beim Leinenführigkeit Trainieren mit Junghund wirst du schnell Fortschritte bemerken. Welpen und junge Hunde lernen meist sehr eifrig und gerne. Mit den richtigen Leinenführigkeits-Übungen geht deine Fellnase bald schon brav neben dir. Wichtig, um die Leinenführigkeit mit Hund zu trainieren, ist Geduld und eine positive Stimmung.
Leinenführung beim Hund: Schritt für Schritt zur perfekten Leinenführigkeit
Kein Hund ist gleich, weshalb die Gewöhnung an die Leine besser oder schlechter funktionieren kann. Damit dein Hund die Leine nicht als Hindernis, sondern als Mittel zur Kommunikation kennenlernt, ist es wichtig, die Gewöhnung positiv zu gestalten. Das funktioniert am besten in vier kleinen Schritten und mit viel Geduld.
Schritt #1: Die richtige Ausrüstung
Ausschlaggebend für ein erfolgreiches Training ist die richtige Ausrüstung. Das Halsband oder Geschirr muss gut sitzen, ohne einzuschränken oder zu scheuern. Auch die Leine, mit der ihr die Leinenführigkeit beim Hund trainieren wollt, muss dem Zweck gerecht sein. Am besten eignet sich eine Welpenleine für junge Hunde oder eine klassische Führleine zum Verstellen.
Schritt #2: Gewöhnung an Halsband und Brustgeschirr
Damit die Gewöhnung an die Leine funktioniert, muss sich deine Fellnase zuerst im Halsband oder Brustgeschirr wohlfühlen. Du kannst hier außerdem von Anfang an zwischen den beiden Zubehören unterscheiden. Dadurch lernt dein Hund, wann du eine einwandfreie Leinenführigkeit von ihm verlangst und wann er mehr Freiraum hat.
Du kannst also mit Halsband und Geschirr gleichzeitig üben, wenn der Karabiner aber am Halsband befestigt ist, sollte sich dein Hund verstärkt an dir orientieren. Wenn du ihn auf das Geschirr umleinst, darf er seinen Radius um dich vergrößern. Das ist gerade dann hilfreich, wenn ihr in einer Situation seid, die ihr noch nicht optimal leinenführig meistern könnt.
Schritt #3: Gewöhnung an die Leine
Sobald dein Vierbeiner Halsband und Brustgeschirr kennt und annimmt, kannst du die Leine in das Training mit einbauen. Befestige dazu die Leine am Halsband und folge deinem Hund durch den Garten - die Leine sollte dabei immer locker bleiben. Dadurch bemerkt deine Fellnase die Leine kaum und nimmt sie nicht als störend wahr.
Nimm die Leine nach ein paar Minuten wieder ab und beschäftige dich erstmal wieder ohne Leine mit deinem Hund. Anschließend kannst du die Leine wieder einklinken und das ganze wiederholen. Hierfür braucht es zwar etwas Geduld, aber du gibst deinem Vierbeiner die Möglichkeit, sich stressfrei an die Leine zu gewöhnen.
Schritt #4: Leinentraining mit dem Hund
Sobald dein Hund die Leine kennt und akzeptiert, kannst du zum eigentlichen Übungsteil des Leinentrainings übergehen. Hierfür kannst du auch im Garten oder in einer anderen, reizarmen Umgebung starten. Wichtig ist, dass du für deinen Hund interessant bleibst.
Gerade zu Beginn des Trainings darfst du deinen Vierbeiner für jeden kleinen Fortschritt groß belohnen. Dadurch bleibt seine Aufmerksamkeit auf dir und er lernt, dass du interessanter bist als mögliche andere Reize. Baue das Fußgehen langsam auf, indem du deinen Hund mit einem Leckerli neben dir herführst.
Wichtig sind Konsequenz und Ausdauer beim Leinenführigkeit Üben. Wenn dein Hund beim Spazieren ständig den Weg vorgeben möchte, musst du das jedes Mal unterbinden. Auch wenn sich manche Gassirunden dadurch zu einer zähen Angelegenheit entwickeln, wird es sich auf Dauer lohnen. Lass deinen Vierbeiner also ruhig mal an der angespannten Leine stehen.
Ignoriere ihn und schaue in die Richtung, in die du gehen möchtest. Sobald dein Hund dich dann anschaut oder sich in deine Richtung bewegt, lobst du ihn kräftig und belohnst ihn. Wiederhole das so oft wie nötig, auch wenn ihr euch dabei kaum von der Stelle bewegt. Und keine Sorge – die mentale Auslastung macht deine Fellnase garantiert auch müde!
Auch wenn die Leinenführigkeit oft eine Herausforderung sein kann, solltest du durchhalten. Versuche deinen Frust nicht am Hund auszulassen, wenn er einen schlechten Tag hat. Laute, verbale Korrekturen oder der Einsatz von Würge-, Stachel- oder Elektrohalsbändern sind hier fehl am Platz.
Hundebegegnungen an der Leine trainieren
Nicht wenige Hunde sind sogenannte “Leinenpöbler”, die schnell mal laut werden, wenn es zu einer Hundebegegnung an der Leine kommt. Die Gründe dafür sind zahlreich und können von einer falschen Sozialisierung bis hin zu territorialem Verhalten reichen. Aber keine Sorge: Auch die Leinenführigkeit mit aufgeregtem Hund und dieses Verhalten kannst du ab- und umtrainieren.
Wenn es zu einer Begegnung mit einem anderen Hund kommt, nimmst du am besten schon vor dem Zusammentreffen ein Leckerli, sprichst deinen Hund an und zeigst es ihm. Dadurch lenkst du den Fokus deines Vierbeiners auf das Futter um. Sobald ihr den anderen Hund passiert habt, gibst du deiner Fellnase das Leckerli und lobst sie gründlich.
Mit zwei oder mehreren Hunden Gassi gehen
Sobald (d)ein Hund vorbildlich an der Leine geht, wird das Spazierengehen mit mehreren Hunden ebenfalls einfacher. Mit dem richtigen Zubehör und ein paar einfachen Tricks kannst du mit allen deinen Lieblingen gleichzeitig spazieren gehen. Welche tollen Gadgets dir dabei das Leben erleichtern können, erfährst du hier.
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