Hund sinnvoll drinnen beschäftigen: Tipps & Ideen für mehr Abwechslung

Es gibt Tage, an denen es aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich ist, mit dem Vierbeiner stundenlang durch die Natur zu streifen. Ob du krank bist, das Wetter einen Spaziergang unmöglich macht oder einfach mal so zum Runterkommen. Welche sinnvolle Beschäftigung für Hunde drinnen es gibt, erfährst du hier.

Anzeichen für Langeweile beim Hund

Zuerst solltest du die Anzeichen für Langeweile beim Hund kennen. So weißt du im Fall Bescheid, wenn dein Hund unterfordert ist und Beschäftigung braucht. Dein Vierbeiner benötigt gleichermaßen körperliche und geistige Auslastung, wobei sich hervorragend Spaziergänge und Beschäftigung Zuhause verbinden lassen.

Zu den häufigsten Merkmalen von Langeweile gehören:

• Vermehrtes Bellen oder Jammern
• Im Kreis drehen
• Lecken und Knabbern an den Pfoten oder anderen Körperstellen
• Klauen oder Zerstören von Gegenständen

Hundebeschäftigung im Haus gegen Langeweile

Nicht immer ist ein Spaziergang das ausreichende Maß an Bewegung und Beschäftigung für deinen Hund. Vor allem regenscheue Hunde kommen bei schlechtem Wetter nicht auf genug Auslastung. Damit dein Liebling am Ende des Tages dennoch müde ist, gibt es ein paar tolle Tipps und Tricks, um deinen Hund drinnen zu beschäftigen.

Viele der Übungen lassen sich auch super miteinander kombinieren. Dadurch bleiben die Aufgaben spannend und du kannst die Schwierigkeit erhöhen. So wird es weder für dich noch deinen Hund langweilig. Wichtig ist, dass du mit Spaß bei der Sache bist. Nicht alles klappt immer auf Anhieb und dein Hund merkt, wenn du frustriert wirst oder die Lust verlierst.

Wichtig ist, dass du vorab weißt, was die richtige Belohnung für deinen Hund ist. Lässt er sich gut durch Futter motivieren oder ist er eher auf ein Spielzeug fixiert? Auch die Stärken und Talente deines Vierbeiners findest du am besten durch Ausprobieren heraus. Ist er ein begeisterter Schnüffler oder findet er Denkaufgaben spannender?

Das richtige Maß an Beschäftigung

Es gibt keine pauschale Antwort auf die Frage, wie viel Beschäftigung dein Hund braucht. Zahlreiche Faktoren wie Alter, charakterliche Eigenschaften sowie das Wesen deines Vierbeiners spielen hierbei eine Rolle. Arbeitsrassen brauchen ein anderes Pensum an Beschäftigung als hyperaktive oder Familienhunde.

Spielzeug zur Beschäftigung von gelangweilten Hunde

Der Klassiker für eine sinnvolle Hundebeschäftigung drinnen sind Spielzeuge. Es gibt eine Vielzahl an Schleckmatten, Kong und Co., die deinen Vierbeiner für einige Zeit auslasten.

Wenn dein Hund einen Kong noch nicht kennt, kannst du ihn folgendermaßen hinführen:

1. Einsteiger: Fülle den Kong zuerst mit Leckerlis oder Trockenfutter und “verschließe” ihn mit etwas Erdnussbutter. Dein Hund erreicht relativ schnell den Inhalt und lernt dabei, wie das Spiel funktioniert.
2. Ambitioniert: Für Nassfutter im Kong muss sich dein Vierbeiner schon mehr anstrengen und ist dadurch auch länger beschäftigt.
3. Profi: Gehört dein Hund zu den Kong-Experten, kannst du Joghurt in den Kong gießen und wieder mit Erdnussbutter abschließen. Gefriere das gefüllte Spielzeug nun über Nacht vollkommen durch und gib es anschließend deinem Hund zum Knabbern und Tüfteln.

Grundkommandos abfragen als Beschäftigung

Gewisse Grundkommandos sollte dein Hund, ohne sie zu hinterfragen, ausführen können. Sie erleichtern euren gemeinsamen Alltag und können sich in gewissen Situationen als notwendig oder lebensrettend erweisen. Dazu gehören Sitz, Platz, Komm sowie Steh und Bleib.

Gerade mit einem jungen oder neuen Hund hat das Üben in den eigenen vier Wänden einige Vorteile. Der Hund befindet sich in einer bekannten, reizarmen Umgebung. Durch die geringe Ablenkung kann er sich besser auf die Kommandos konzentrieren. Sitzen diese erstmal Zuhause, hört dein Vierbeiner auch draußen besser auf dich.

Wichtig ist, dass dein Hund die Kommandos so lange hält, bis du sie mit einem Endsignal auflöst. Übe das so lange konsequent, bis es problemlos funktioniert. Anschließend kannst du das Ganze etwas steigern, indem du es auf Distanz versucht. Fange auch hier in kleinen Schritten an und steigere dich entsprechend den Bedürfnissen deines Hundes.

Suchspiele und Nasenarbeit als Hunde-Beschäftigungen drinnen

Vor allem für die geistige Auslastung deines Hundes ist Nasenarbeit hervorragend geeignet. Beginne auch hier mit leichten Übungen und steigere das Niveau individuell an deinen Hund angepasst. Lege zuerst ein paar Leckerlis in Sichtweite deines Hundes und erhöhe den Schwierigkeitsgrad dann mit der Zeit.

Sobald dein Hund verstanden hat, was du von ihm möchtest, kannst du die Leckerchen in der Wohnung oder unter einer Decke verstecken. Ist dein Hund nicht mit Futter zu motivieren, sondern auf ein Spielzeug fixiert, kannst du auch dieses verstecken.

In Tiergeschäften gibt es ein breites Sortiment an Beschäftigungs-Spielzeug, wie Intelligenzspiele oder Leckerli-Bälle. Du kannst aber auch aus einer leeren Küchenrolle ein Spielzeug basteln. Fülle die Rolle mit Leckerlis und klapp beide Enden um. Dein Hund muss nun herausfinden, wie er an den Inhalt kommt.

Auch das Hütchenspiel ist eine lustige Art der Beschäftigung für deinen Hund zu Hause. Nimm hierfür ein Leckerli und lege es unter eine Abdeckung. Das können beispielsweise Schüsseln oder Becher sein. Die Aufgabe deines Vierbeiners ist es nun, die Abdeckung zur Seite zu schieben und an die Belohnung darunter zu kommen. Die Anzahl der Hütchen kannst du nach Belieben steigern.

Für besonders intelligente Hunde kannst du auch üben, dass dein Vierbeiner anzeigen soll, unter welchem Hütchen das Leckerli liegt. Ob er das mit der Pfote anzeigen soll oder indem er sich davor hinsetzt oder -legt, ist dir überlassen. Zeigt er richtig an, bekommt er das Leckerli, liegt er falsch, schickst du ihn auf die erneute Suche.

Achtung: Wenn du mit deinem Liebling gerade ein Giftköder-Training machst, kann das Suchspiel kontraproduktiv sein. Weiche dann lieber auf eine andere Beschäftigung gegen Langeweile aus.

Impulskontrolle deines Hundes Zuhause trainieren

Ein wichtiger Skill für deinen Hund, den du super Zuhause gegen Langeweile üben kannst, ist die Impulskontrolle. Das heißt, dass dein Hund Reizen widerstehen kann und stattdessen erlerntes Verhalten zeigt.

Gerade bei Giftködern oder Jagdtrieb erweist sich das als sehr sinnvoll. Das Training kannst du wie folgt aufbauen:

1. Nimm ein Leckerli in die Hand.
2. Lass deinen Hund vor dir sitzen, stehen oder liegen, je nachdem, was für deinen Hund angenehm ist.
3. Strecke deine Hand mit dem Leckerli nun zur Seite. Dein Hund wird vermutlich deiner Hand mit dem Leckerchen folgen. Lass ihm nun Zeit zum Nachdenken.
4. Sobald dein Hund dich anschaut und seine Aufmerksamkeit somit auf dich richtet, belohnst du ihn.
5. Nach einigen erfolgreichen Wiederholungen kannst du ein Kommando wie “Lass es” einbauen.

Beherrscht dein Hund die Impulskontrolle, kannst du die Übung beliebig ausbauen. Beispielsweise indem du viele Leckerlis auf den Boden legt, dein Hund diese aber nicht nehmen darf.

Erst, wenn du das Freizeichen gibst, darf dein Vierbeiner sich bedienen. Du könntest das Futter auch auf die Pfoten oder die Nase deines Hundes legen. Hierfür ist maximale Beherrschung notwendig.

Apportieren Zuhause

Apportieren Zuhause ist eine tolle Möglichkeit, deinen Hund auszulasten und ihm etwas Neues beizubringen, wenn er das bisher nicht kennt. Beginne mit kleinen Distanzen und baue das Training immer weiter aus. Anfangs eignet sich ein Futterbeutel sehr gut zum Werfen, da dein Hund vom Geruch angezogen wird.

Du kannst die Übung mit einer gezielten Abgabe des Wurfgegenstandes, zum Beispiel in deine Hand legen, erweitern. Basierend auf dieser Übung kannst du deinem Vierbeiner auch beibringen, Spielzeug in einen Korb zu räumen. Für das Apportieren gibt es eigene Dummies oder du verwendet ein normales Spielzeug.

Agility-Training Zuhause

Wenn du etwas mehr Platz in deinem Zuhause zur Verfügung hast, kannst du kleine Agility Übungen mit deinem Hund machen. Aus Stühlen kannst du beispielsweise einen Slalom bauen und mit einer Decke einen Tunnel. Mit einem Besenstiel kannst du außerdem eine behelfsmäßige Hürde zaubern.

Schnüffelteppich oder Schnüffelkarton

Eine einfache, aber effektive Methode, um deinen Hund zuhause zu beschäftigen, ist die klassische Schnüffelarbeit. Dafür gibt es im Handel zahlreiche Varianten von Schnüffelteppichen. Du kannst dir aber auch ganz leicht selbst einen basteln. Nimm dazu einfach einen Karton und fülle diesen mit Kartonresten, Hundespielzeug und mehr.

Werfe anschließend das Trockenfutter oder ein paar Leckerlis in den Karton. Auf dein Kommando darf sich dein Hund nun an die Arbeit machen, das Futter zu suchen. Durch die Hindernisse wird die Suche erschwert und dein Vierbeiner wird ordentlich ausgelastet.

Wichtig: Ruhepausen nicht vergessen

Vor allem junge Hunde müssen sich erst daran gewöhnen, sich zu konzentrieren. Starte daher lieber mit kürzeren Einheiten, bis dein Vierbeiner sich daran gewöhnt hat. Merkst du, dass die Konzentration langsam abbaut, komme langsam zu einem Ende. Am besten nach einer erfolgreichen Übung, damit dein Hund einen positiven Abschluss hat.