Die beste Grundlage für deine Hundeerziehung
Vor dem Hundekauf beschäftig sich fast jeder Hundebesitzer mit der idealen Grunderziehung. Man hat Pläne und möchte alles perfekt umsetzen. Die Realität ist oft anders. In diesem Beitrag gibt es einen realistischen Einblick in die Grunderziehung und die 5 besten Kommandos für jeden Hund.
Über uns
Reva & Me – Eine typischer Hunde Account, trotzdem so anders
Hundeseiten gibt es auf Instagram so viele. Eine ist schöner als der andere und jeder schreibt über die Erziehung seines Hundes. Auch wir haben einen Hund Account auf Instagram. Auf „Reva & Me“ zeigen wir eine ganz andere Seite von dem wundervollen Leben mit einem Hund. Bei uns ist nicht immer alles Rosarot und ich berichte von meinen Problemen aus der Welpenzeit und vielen Rückschritten.
Ich mag diese Scheinwelt nicht, sondern mag es authentisch. Wer Lust hat einem verrückten Hunde-Mensch-Team bei vielen lustigen, chaotischen, traurigen und unvergesslichen Momenten über die Schulter zu blicken, darf uns gerne besuchen kommen
Persönliches zu meiner Hundeerziehung
Als Reva bei uns einzog hatten wir ein wenig Hundeerfahrung und waren somit gut vorbereitet, dachten wir. Da sie ein Welpe war, hatte ich mir einen Welpenratgeber geholt, indem es einen Fahrplan gab. Da wurde empfohlen, ab welcher Lebenswoche du welches Kommando einführen sollst. Ich war doppelt vorbereitet, mit Buch und Erfahrung. So war zumindest mein Gedanke.
Was mir mein ach so toller Welpenratgeber, nicht sagte war, dass jeder Welpe grundverschieden ist. Nicht jedes Fellknäuel möchte 20 Stunden am Tag schlafen und hat vielleicht gar keine Lust neues zu lernen. Auch die frühe Förderung und Sozialisierung ist nicht bei jedem Welpen vorprogrammiert. So zog Reva ein und das Chaos nahm seinen Lauf.
Reva wuchs ohne Muttertier in einer Pflegestation auf, kannte weder den Staubssauger oder nahm die Menschenhand positiv auf. Nein, sie war dominant, und nahm Regeln und Grenzen lange nicht an. Bis wir mit den ersten Übungen beginnen konnten und somit am Grundgehorsam arbeiteten dauerte es einige Wochen. Das war ok, denn wir sind alle individuell. So auch unsere Hunde und somit nahm ich das gerne in Kauf.
Die 5 wichtigsten Grundkommandos für jeden Hund
Jedes Mensch-Hund-Team ist anders und sollte individuell arbeiten. Jedoch gibt es im Zusammenleben mit unseren Hunden, einige sogenannte Grundkommandos die jeder Hund kennen sollte. Damit meine ich keine lustigen Tricks, sondern den sogenannten Grundgehorsam, welcher für jeden Hund unerlässlich ist.
Neben einer guten Leinenführigkeit machen diese Kommandos das Zusammenleben für Mensch und Hund sicherer. Diese einfachen Kommandos können mit wenig Zeit und Geduld auch von älteren Tieren erlernt werden. Was gehört überhaupt zu diesen wichtigen Kommandos, die jeder Hund können muss?
Sitz & Platz
Die Klassiker unter den Kommandos und somit zwei der wichtigsten. Es ist bedeutungsvoll, dass sich dein Liebling auf Kommando ablegt oder hinsetzt. Das kann viel Stress aus Situationen nehmen und für die Fahrt in Bus und Bahn ist es hilfreich. Der Hund steht somit niemanden im Weg und stört keinen.
Das Training für diese Kommandos ist einfach und mit ein paar leckeren Hundekeksen schnell erlernt. Wir verwenden gerne die Hundeleckerlis von Keksdieb 'Fitis' in verschiedenen Sorten, da ist Reva nicht wählerisch. Bei uns waren es die ersten beide Kommandos, die ich Reva beigebracht hatte.
Halt/Stopp
Ein SEHR wichtiges Signal. Welches Wort du benutzt ist egal. Hauptsache dein Vierbeiner kann auf Kommando stehen bleiben. Gerade in einer denkbaren Gefahrensituation ist das ungemein wichtig! Ich selber arbeite mit beiden Kommandos. Soll Reva stehen bleiben sag ich Halt. In einem Notmoment, wo kaum Zeit bleibt zu handeln, rufe ich laut Stopp! Sie erkennt den Unterschied sofort und handelt zuverlässig danach.
Aus/Schluss/Gib
Hier haben wir einen absoluten Klassiker. Für viele steht das Aus für das Aufhören zum Bellen. Es gibt allerdings einige, die damit das Beenden einer Handlung signalisieren wollen. Außerdem wollen Viele damit erreichen, dass der Hund einen Gegenstand zurückgibt. Hier können schnell Missverständnisse entstehen.
Wir sagen z.B. 'Schluss' um eine Handlung zu unterbrechen (Zu wildes spielen, um sie runter fahren zu können). Das 'Aus' steht bei uns für das Zurückgeben eines Gegenstandes, welchen sie nicht haben soll. Das 'Gib' steht für Dinge, die wir werfen und sie uns bringen soll. Zum Beispiel diesen Schleuderball aus Kletterseil von PAWSOME.
Bleib/Warte
Mit eines der wichtigsten Grundkommandos. Obwohl jedes Team anders ist, denken noch viele Menschen, dass die Kommandos gleich umgesetzt werden müssen. So auch leider hierbei. Laut Hundetrainern ist ein richtiges Bleib, wenn du deinen Hund absetzt, bleibt sagst, weg gehst. Nach einem kurzen Warten gehst du zum Hund zurück und löst das Kommando aus.
Ein richtiges 'Warte' ist ähnlich. Der Hund wird abgesetzt und bekommt das Kommando 'Warte'. Mensch geht weg und ruft nach kurzer Zeit den Hund zu sich. Aber wie gesagt, jeder ist anders. Es gibt genug Hundebesitzer, die möchten ihren Hund nirgendwo absitzen lassen um ihn einfach da sitzen zu lassen. Es gibt ebenso viele Hundebesitzer, die den Kommandos die „falschen“ Bezeichnungen geben. Alles egal! Wichtig ist, dass dein Hund kurz an einem Ort innehalten kann.
Ich persönlich nutze ein 'Bleib' wenn Reva im Freilauf ist und ich ein näher kommendes Hindernis sehe z.B. Radfahrer. Dann bekommt sie ein Sitz auf Entfernung und das 'Bleib' folgt und sie muss warten, bis ich bei ihr bin. Unser 'Warte' ist ähnlich. Wir sind im Freilauf unterwegs und an uns laufen Jogger lang. Dann rufe ich sie ran, bleibe stehen und sage warte. Absitzen muss sie nicht. Nur neben mir stehen und kurz still warten reicht mir aus.
Decke
Das Kommando 'Decke' halte ich persönlich, für eines der wichtigsten Signale überhaupt. Richtig aufgebaut, kann der Hund in fast jeder erdenklichen Situation so zur Ruhe finden. Du will ins Restaurant? Kein Problem, wenn dein Hund das Kommando 'Decke' kennt. Einfach seine Decke mitnehmen, vor Ort das Kommando geben, der Hund hat dort seine Sicherheitszone und kann entspannen. Am Besten eignet sich eine Reisedecke.
Kommandos erlernen mit Handzeichen und Stimmkommando
Für deinen Liebling ist es am Anfang einfacher die Kommandos mit Handzeichen und Stimmkommandos auszuführen. Das Handzeichen ergibt sich oft aus der Handbewegung, welche du mit dem Futter in der Hand machst. Bei Sitz ist es deshalb oft eine Aufwärtsbewegung der Hand oder der erhobene Zeigefinger.
Bis dein Hund die Aufgabe perfekt verstanden hat, solltest du ausschließlich mit dem Handzeichen anfangen. Sage das Wort genau in dem Moment, wenn dein Hund die Aufgabe richtig ausführt. Langsam sagst du das Kommando immer früher und nach vielen Wiederholungen kannst du es vor deinem Handzeichen verwenden.
Kommando ‘Platz’ lernen mit Handzeichen und punktgenauen Stimmkommando
- Setze deinen Hund vor dich hin und nimm ein Stückchen Futter in die Hand.
- Senke langsam das Futter bis zum Boden. Achte dabei darauf, dass dein Hund am Futter interessiert ist und es verfolgt.
- Wenn dein Hund mit den Vorderpfoten eine Abwärtsbewegung macht und sich hinlegt, kannst du dieses Verhalten markieren und ihn belohnen.
Nicht jeder Hund legt sich gleich hin, viele versuchen anders an das Leckerlis zu kommen. Halte deine Hand geschlossen und warte ab. Sollte dein Liebling aufstehen, setze ihn wieder ruhig hin und senke deine Hand mit dem Leckerli wieder ab. Lasse deinen Hund selbst nachdenken und so zum Erfolg kommen.
Manche Hunde tun sich hier leichter und legen sich sofort hin. Andere wiederum brauchen mehrere Anläufe, bis sie sich ganz hinlegen. Achte bei diesen Hunden darauf, dass du deinen Hund weiter motiviert und Zwischenschritte, wie ein Absenken vom Kopf oder ein Ducken in Richtung Boden, belohnst - Sobald dein Hund ganz am Boden liegt, kannst du das Kommando ‘Platz’ sagen. Sage es am Anfang nicht früher und nur einmal. Achte bei jeder Übung darauf, dass du dein Wort bei jedem Erfolg verwendest
- Mache über einige Tage verteilt diese Übung bis sich dein Hund auf die Abwärtsbewegung deiner Hand hinlegt.
- Dann kannst du beginnen das Stimmkommando ‘Platz’ während deinem Handzeichen zu geben und später vor deinem Handzeichen. So versteht dein Hund besser, was du mit diesem Wort meinst und welche Aktion du von deinem Vierbeiner erwartest.
Wann können Handzeichen abgebaut werden?
Über einen längeren Zeitraum solltest du mit deinem Vierbeiner die Kommandos mit Hand- und Stimmzeichen üben. So gehst du sicher, dass dein Hund die Aufgabe richtig versteht und alles positiv verknüpft. So hat dein Liebling viel Spaß am Training und möchte gerne Neues lernen.
Nach vielen Wiederholungen kannst du versuchen nur das Wort zu sagen. In unserem Beispiel wäre das ‘Platz’. Schau dir die Reaktion von deinem Hund an. Geht er in die richtige Position? Wenn ja, freue dich und belohne deinen Liebling. Falls er es nicht schafft, hilf ihm mit dem Handzeichen auf die Sprünge.
So kannst du langsam das Handzeichen abbauen. Ich trainiere teilweise nur mit Stimmkommandos oder ausschließlich mit Handzeichen. So muss Reva mitdenken und auf beide Signale unabhängig voneinander reagieren.
Gibt es noch andere wichtige Kommandos?
Auf jeden Fall! Ich finde es wichtig mit dem Hund früh ein Tierarzttraining zuhause zu machen und hierfür ein festes Kommando zu geben. Somit ist es später beim Arzt mit etwas Glück leichter für den Hund sich berühren zu lassen.
Es gibt Hundetrainer die meinen, dass ein Hund auf Kommando bellen können muss und auf Kommando damit aufhören kann. Das ist Geschmackssache und habe ich keine Hund beigebracht.
Genauso gibt es Hundehalter, denen es wichtig ist, dass ihr Hund an jeder Ampel oder Straßenüberquerung sich kurz absetzt. Ich persönlich mache das nicht, da Reva zu Blasenentzündung neigt. Wir bleiben stehen und warten kurz, ehe wir weitergehen. Ob du das für dich brauchst oder nicht, solltest du für dich selber entscheiden.
Was ich praktisch finde ist, wenn der Hund Gegenstände in seiner Schnauze tragen kann. Das sieht nicht nur lustig aus, sondern kann dem Hund viel Sicherheit vermitteln. Reva ist sehr ängstlich, wenn es in die Innenstadt mit vielen Menschen geht. Da gebe ich ihr einen kleinen Regenschirm oder ein Spielzeug zum Tragen ins Maul. So wird ihre Konzentration von den Personen auf das zu tragende Ding umgeleitet.
Und somit könnte ich ewig weiter machen. Es gibt so viele Hundekommandos und Tricks, die du zu einem hilfreichen oder praktischen Kommando umwandeln kannst. Diese gehören allerdings weder zum Grundgehorsam, noch sind diese für jedes Mensch-Hunde-Team passend.
Fazit: Grundkommandos – was muss mein Hund können
In der Gesellschaft ist ein guter Grundgehorsam wichtig und oftmals gleichbedeutend für eine gute Erziehung. Welchen Namen die Kommandos dabei tragen ist völlig egal. Jedes Mensch-Hund-Team muss für sich entscheiden, welches dieser Grundkommandos für sie wichtig sind.
An meinen eigenen Beispielen konntet ihr sehen, wie sich diese Kommandos im Laufe der Zeit mit dem Hund ändern können. Was als Grundübung beginnt, wird oft zu kleinen Helfern im Alltag umgebaut. Und darum sind diese Signale so wichtig für jeden Hundehalter, ganz egal wie verschieden wir alle sind. Du solltest aber nie Voraussetzen, dass jeder Hund die selben Worte für das Signal hat oder die Durchführung dieselbe ist.
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